Grabstele aus Kalkstein mit der Darstellung eines Mannes, der beide Arme erhoben hat.

Athas Stele

Griechisch, 2. Jahrhundert n. Chr., Kalkstein
Pl. 8

Athas, Sohn des Maron, kinderlos, verfrüht (verstorben), 31 Jahre alt, im Jahr 1, am 14 Phamenoth

Aus Terenuthis, einem Handelszentrum für Natron und Salz, stammt die umfangreichste Gruppe an römischen Grabsteinen in Ägypten. Diese Stelen zeigen einen ägyptisch-hellenistischen Mischstil. Von lokalen Künstlern geschnitten, sind sie Werke der Volkskunst, angefertigt für die ansässige Elite. Fast alle Grabsteine besitzen ein im Relief gearbeitetes Bildfeld und eine Inschrift.

Auf einigen Stelen (der so genannten Kappa-Serie) sind ungewöhnlicherweise mehrere Personen abgebildet. Die Inschriften auf diesen Stelen geben immer das gleiche Todesdatum an, nämlich den 11. Tag des Monats Hathyr im 20. Jahr eines nicht genannten Kaisers. Die möglichen Daten sind 7. November 154, 8. November 179 oder 9. November 211 n. Chr. Eine Interpretation bringt den Tod der genannten Personen mit einer Pestepidemie in Verbindung, aber dann wären die Menschen nicht alle am selben Tag gestorben. Wahrscheinlicher ist daher ein anderes Ereignis, etwa der Einsturz eines Hauses oder ein Schiffsunglück. Bei dieser Katastrophe starben fast 40 Menschen, fast ausschließlich Frauen und Kinder.

Dieser Grabstein zeigt den Verstorbenen mit erhobenen Armen zwischen zwei Säulen. Die Säulen waren einst grau-blau gestrichen. Links von der Figur des Verstorbenen ist der Totengott Anubis als sitzender Schakal abgebildet. Die dreizeilige Inschrift befindet sich unterhalb des Bildes.

In unserem Datenbankeintrag finden Sie weiterführende Literaturangaben und ein Digitalisat des Objektes.

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